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Romy Schneider
 

  Der Lebensweg und die künstlerische Entwicklung von Romy Schneider, die 1938 als Rosemarie Magdalena Albach-Retty in Wien geboren wurde und 1982 in Paris starb, haben die Öffentlichkeit - von der Boulevard-Presse bis zur seriösen Filmkritik - immer wieder beschäftigt.

Romy Schneider erlangt bereits mit 17 Jahren in ihrem 6. Film als "Sissy" Weltruhm und wird DER Publikumsliebling der deutschen Nachkriegs- und Wirtschaftswunderjahre. Bald wird der plötzliche Ruhm zur Bedrohnung, sie will sich nicht auf diese Rolle festlegen lassen und beweisen, daß sie "weder lieb noch herzig", sondern eine Vollblutschauspielerin ist. Doch noch findet sie nicht die Kraft, sich gegen ihre Eltern durchzusetzen und wird von ihnen zu den beiden Fortsetzungen Sissi 2&3 gezwungen. Die deutsche Regenbogenpresse verzeiht ihr die Abkehr vom Sissi-Bild und Auswanderung nach Paris lange nicht.

Sie entwickelt sich in Frankreich, ihrer Wahlheimat seit 1959, zur ernstzunehmenden Bühnenschauspielerin, zur großen Charakterdarstellerin und schließlich zum international gefragten Weltstar.

Talent und Willensstärke, Mut zu radikaler beruflicher Neuorientierung sowie private Schicksalschläge prägten ihr Persönlichkeitsbild, das im Laufe ihrer dreißigjährigen Filmkariere immer neue, überraschende Facetten hinzugewann.

Auf der einen Seite steht da die hochgelobte Schauspielerin, die Erfolg und Glück mit ihren Rollen hat - dem gegenüber aber eine durch die Risken des Schauspielerberufes und seines unsteten Lebens sich immer wieder in Frage stellende Künstlerin, die von Zweifeln, Enttäuschungen und Schmerz durchdrungen ist. Die Ausübung ihres künstlerischen Berufes - der für sie Berufung war - brachte ihr Ermutigung, Sicherheit und Bestätigung, aber er zerstörte sie jeden Tag mehr. Letztendlich überwindet sie den Tod ihres geliebten Sohnes im Juli 1981 nicht, verliert den Willen zum Weiterleben und stirbt ein Jahr später an Herzversagen.